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5 Fakten über Mittsommer – das größte Fest des Jahres in Schweden

Mittsommer ist das wohl größte Fest des Jahres in ganz Schweden. Warum wird Mittsommer jedes Jahr an einem anderen Datum gefeiert, wo gibt es die größte Feier, welche Rituale und leckeren Spezialitäten gehören dazu? Hier sind 5 Fakten über Mittsommer in Schweden:

1. Mittsommer wird jedes Jahr an einem anderen Datum gefeiert

In diesem Jahr findet der Mittsommerabend (midsommarafton) am 19. Juni und der Mittsommertag (midsommar) am 20. Juni statt.

Foto: Mikael Kristenson – Unsplash

Bis 1952 feierten die Schweden Mittsommer stets am 24. Juni, da dieser Tag ursprünglich als der offizielle Mittsommertag galt. Später entschied man sich jedoch dazu, dass die Feierlichkeiten immer an einem Samstag zwischen dem 20. und dem 26. Juni stattfinden sollten – was bedeutet, dass der Mittsommertag von Jahr zu Jahr variiert.

In den 1920er-Jahren gab es sogar eine landesweite Abstimmung darüber, ob der Mittsommertag zu Schwedens Nationalfeiertag erhoben werden und somit den schwedischen Flaggentag des 6. Junis ablösen sollte. Die Schweden entschieden sich jedoch dagegen. 

2. Das größte und traditionellste Mittsommerfest findet in Dalarna statt

Schwedens traditionellste und größtes Mittsommerfeier findet in Leksand in Dalarna statt. Hier nehmen jedes Jahr etwa 20.000 Schweden an den Mittsommerfestlichkeiten teil, weshalb die offizielle Feier schon einige Wochen im Voraus geplant wird. Zu den Highlights zählt der wohl größte Mittsommerbaum des Landes und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Viele Schweden kleiden sich extra dafür in der schwedischen Tracht.

Stockholms größtes Mittsommerfest findet traditionell im Freiluftmuseum Skansen statt, aber auch in den Parks der Stadt gibt es überall kleine Mittsommer-Partys. Viele Stockholmer feiern in ihren Sommerhäusern im Schärengarten, in Vaxholm oder auf dem Land – vor allem die Region Dalarna ist bei den Stockholmern sehr beliebt.

Auch in Göteborg auf dem Schloss Nääs findet eine große Mittsommerfeier statt. Wer hier in schwedischer Tracht erscheint, muss keinen Eintritt zahlen. Die Feierlichkeiten werden stets von Freiwilligen organisiert, die am Vorabend beim Aufbau und bei der Dekoration helfen. 

3. Das Wichtigste an Mittsommer: Volkslieder und Tänze um die geschmückte Mittsommerstange

An Mittsommer darf natürlich die Mittsommerstange, auch Maibaum oder Majstången genannt, nicht fehlen. Das Wort Maj kommt jedoch nicht vom Monat Mai, sondern von „att maja“, was auf Deutsch „mit Blumen und Blättern schmücken“ bedeutet. 

Um den Maibaum herum wird getanzt und gesungen: Zum Beispiel das beliebte Kinderlied „Små grodorna“, in dem es heißt: „Små grodorna, små grodorna är lustiga att se“: Die kleinen Frösche sind lustig anzusehen. Für alle Schweden, ob groß oder klein, gehört es dazu, sich während des Liedes die Hände auf den Rücken zu legen und dabei wie ein Frosch um die Mittsommerstange zu hüpfen.

Ein anderes Lied besagt „Vi äro musikanter allt ifrån Skaraborg. Vi kan spela fio-lio-lio-lej, vi kan spela basfiol och flöjt.“: Wir sind die Musikanten aus Skaraborg. Wir können Geige, Bass und Flöte spielen. Während die Schweden um den Maibaum tanzen, singen sie das fröhliche Lied und mimen dabei die Instrumente der Musikanten nach. 

4. Die Schweden verbinden mythische Rituale mit der Mittsommernacht

Dem Volksglauben nach gilt die Mittsommernacht von Freitag auf Samstag als eine magische Nacht, die ganz im Zeichen der Liebe steht. Am Mittsommerabend sollen Mädchen und unverheiratete Frauen auf dem Nachhauseweg sieben verschiedene Blumenarten pflücken: Margeriten, Klee, Veilchen, Glockenblumen, Wiesen-Lieschgras und Vergissmeinnicht. Vor dem Schlafengehen legen sie die Blumen unter das Kopfkissen. Der Sinn dieses Rituals liegt darin, dass die Mädchen und Frauen in dieser Nacht von einem Mann träumen sollen, den sie später einmal heiraten werden. 

Glaubt man den alten Überlieferungen, birgt die Mittsommernacht aber auch Gefahren. So sollte man es zum Beispiel vermeiden, am Mittsommerabend in den schwedischen Seen zu baden. Grund dafür ist, dass der Wassergeist Neck dort auf die Badegäste warten soll, um sie mit seinem Geigenspiel in den Tod zu schicken.

5. Am liebsten Essen die Schweden Fisch an Mittsommer

An Mittsommer wird natürlich auch gerne und viel getrunken und gegessen. Zu den beliebtesten Gerichten an Mittsommer zählt Fisch: vor allem eingelegter Hering, Matjes und Lachs. Für die Kinder gibt es in der Regel Hotdogs und Holunderblütensaft. Zum Fest gehören auch schwedische Erdbeeren – ob einfach nur mit Sahne oder als eine leckere Erdbeertorte. Und was schließlich auch nicht fehlen darf: Schnaps, Cider und Aquavit.

Der Schwedenmakler wünscht Glad midsommar!

Heja Sverige! Am 6. Juni feiert Schweden Nationalfeiertag

Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern Norwegen und Dänemark, hatte Schweden lange Zeit keinen offiziellen Nationalfeiertag. Wann sich das änderte, warum es für den 6. Juni keine festen Traditionen gibt und auf welchen Feiertag die Schweden dafür verzichten müssen, erfährst du hier.

Der 6. Juni: ein historisch bedeutsamer Tag

Foto: Ola Ericson/imagebank.sweden.se

Am 6. Juni fanden gleich zwei historische Ereignisse in der schwedischen Geschichte statt: erstens die Krönung König Gustav Wasa im Jahr 1523. Dieser löste die Union mit Dänemark auf und machte Schweden zu einem eigenständigen Staat. Zweitens wurde der 6. Juni durch die Unterzeichnung einer neuen Verfassung von König Karl XIII. im Jahr 1809 geprägt. 

Dennoch ist der Nationalfeiertag ein sehr junger Feiertag und wurde erst im Jahr 2005 zu einem Feiertag erhoben. Bis dato stand unter diesem Datum nicht der Nationalfeiertag, sondern der Flaggentag (svenska flaggans dag) im Kalender und die heutigen Feierlichkeiten fanden demnach noch gar nicht statt. Stattdessen wurde an diesem Tag nur die schwedische Nationalflagge gehisst. Das war zwar eine weit verbreitete Tradition – schließlich ist es gang und gäbe, dass viele Schweden einen eigenen Fahnenmast in ihren Vorgärten stehen haben – dennoch erweiterten sich im Laufe der Jahre die Feierlichkeiten des 6. Junis und es kamen neue Traditionen hinzu. Was gehört heutzutage dazu? 

Ein bedeutsamer Tag ohne feste Traditionen

Heute wird der 6. Juni in Schweden ganz unterschiedlich zelebriert. Vielerorts läuten am Morgen die Kirchenglocken und um 8 Uhr wird die blau-gelbe Flagge gehisst. Im Freiluftmuseum Skansen in Stockholm findet traditionsgemäß eine Zeremonie mit der Königsfamilie statt, die in der schwedischen Volkstracht gekleidet erscheint. An der feierlichen Zeremonie nehmen außerdem Regierungsvertreter teil und auf der Freilichtbühne wird ein buntes Programm aus Musikdarbietungen live im Fernsehen übertragen.

Im ganzen Land finden Feste und Feierlichkeiten statt – einheitliche Traditionen gibt es dabei jedoch keine. Da der 6. Juni ein so junger Feiertag ist, hat sich einfach noch keine feste Tradition etabliert. Viele Kommunen organisieren kleine und große Veranstaltungen, am Stockholmer Königsschloss werden Paraden gehalten und für das Schloss besteht für alle Besucher freier Eintritt. In den Gemeinden werden Neu-Schweden, die die schwedische Staatsbürgerschaft erhielten, offiziell willkommen geheißen.  

Was essen die Schweden am Nationalfeiertag? 

An schwedischen Feiertagen wird natürlich auch gerne gemeinsam gegessen. Besonders beim Essen zeigt sich, dass sich der Nationalfeiertag noch in der Entwicklung befindet. Während es in Schweden in der Regel zu jedem Feiertag traditionelle Gerichte gibt – zum Beispiel das Julbord an Weihnachten – hat sich für den 6. Juni noch nicht herauskristallisiert, was die Schweden denn nun zu ihrem Traditionsgericht machen wollen. Hoch im Kurs steht die Smörgarstårta oder eine schwedische Erdbeertorte. Auch klassische Mitsommergerichte wie eingelegter Hering mit Kartoffeln werden an diesem Tag gerne gegessen. Andere laden zum Grillen ein, verabreden sich zum Picknicken oder Kaffeetrinken. Das Wichtigste am 6. Juni ist, einen entspannten Tag im Freien zu verbringen und das hoffentlich gute Wetter zu genießen – nur beim Essen hat sich der Schwede da eben noch nicht richtig festgelegt.

Warum Pfingstmontag in Schweden kein Feiertag mehr ist

Als der 6. Juni zu einem offiziellen Feiertag erhoben wurde, müsste leider ein Feiertag dafür geopfert werden. Alles andere wäre zu teuer gewesen, rechtfertigte sich das schwedische Parlament. Wenn du dich gefragt hast, warum Pfingstmontag in Schweden kein offizieller Feiertag, sondern ein normaler Arbeitstag ist, weißt du jetzt Bescheid!

Auf der offiziellen Website des Nationalfeiertags findest du noch mehr Informationen über den 6. Juni (auf Schwedisch).

Erfahre mehr über typisch schwedische Traditionen

Wie feiern die Schweden eigentlich Ostern?

Alles, was du über die Valborg-Tradition wissen musst 

Was machst du an einem Freitag in Schweden? Fredagymys natürlich!

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Faszination Ferienhaus Lappland: Polarlichter, Mitternachtssonne & Huskytouren

Mit seinem langen Winter und der Abgeschiedenheit im äußersten Norden scheint Lappland auf den ersten Blick nicht der erstbeste Ort zu sein, um ein Ferienhaus in Schweden zu kaufen. Doch warum lohnt es sich trotzdem? Oder gerade deshalb? Das erfährst du hier:

Wo liegt Lappland?

Lappland ist eine Region im hohen Norden Skandinaviens, die sich über die nördlichsten Teile der vier Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Russland erstreckt. Die Norweger zählen ihre Bezirke Finnmarken, Nordland sowie Troms zu Lappland, die Schweden ihre Provinzen Västerbotten und Norrbotten. In Finnland zählt die Region Lappi zu Lappland und in Russland gehört die Halbinsel Kola dazu. Insgesamt ist Lappland 388.350 km² groß. Die Bevölkerungsdichte liegt hingegen bei nur zwei Einwohner pro Quadratkilometer. 

Foto: James Padolsey – Unsplash

Der Name Lappland leitet sich von Lapp ab, eine alte Bezeichnung aus Finnland für das samische Volk – die Ureinwohner Nordeuropas, die die Region seit mehreren tausend Jahren besiedeln. 

Ein Ferienhaus in Lappland kaufen: warum es sich lohnt

Ein Ferienhaus in Lappland bietet dir die Möglichkeit, Schwedens unberührte Natur direkt vor deiner Haustür zu erleben. Zum Beispiel in Schwedens größtem Naturreservat – das 560.000 Hektar große Vindelfjällen in der Provinz Västerbotten. Die gut gekennzeichneten Pfade sind ein Paradies für Wanderer, Mountainbiker und Naturfreunde. Lappland ist außerdem die Heimat von Schwedens höchstem Berg (Kebnekaise), dem tiefsten See (Hornavan) und der nördlichsten Stadt (Kiruna).  

Von Mitte Mai bis Mitte Juli profitierst du von Lapplands kräftiger Sommersonne, die die Vegetation förmlich explodieren lässt. Wenn die Sonne in dieser Zeit ganze 24 Stunden am Tag scheint, gehört das schwedische Lappland zu den sonnenverwöhntesten Orten auf der ganzen Welt. Die Landschaft wird dann in ein warmes Licht getaucht und die Sonne nähert sich dem Horizont – ohne jemals ganz dahinter zu verschwinden.

Für Huskytouren im Winter zum Ferienhaus nach Lappland reisen

Huskytouren in Lappland bieten dir die großartige Möglichkeit, Schwedens unberührte Natur und die samische Kultur auf authentische Weise zu entdecken. Von deinem Schlitten aus beobachtest du, wie die wunderschöne Winterlandschaft Schwedens, in der sich Elche, Bären und Wölfe verstecken, an dir vorbeizieht. Das einzige, was du hören wirst, ist das Keuchen der Hunde und das sanfte Geräusch ihrer Pfoten, die sich durch den unberührten Schnee bewegen. 

Die Auswahl an Huskytouren in Lappland ist groß: Diverse große und kleine Reiseveranstalter arrangieren kürzere Tagestouren bis hin zu fünftägige Erlebnistouren mit dem Hundeschlitten. Jeder kann an einer Huskytour teilnehmen – von Alleinreisenden, über Familien, bis hin zu Unternehmen, die ihren Angestellten etwas Besonderes bieten möchten. Das Beste dabei ist: Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. 

Du möchtest deinen eigenen Vierbeiner mit zum Ferienhaus in Lappland bringen? Dann interessieren dich bestimmt diese wertvollen Tipps.

Ferienhaus in Lappland: diese schwedischen Spezialitäten probieren 

Das Leben an abgelegenen Orten verleiht den Schweden eine besondere Wertschätzung ihrer Umwelt: So überwachen sie zum Beispiel die lokale Tierpopulation und verbieten bei Bedarf die Jagd. Viele Schweden sind außerdem erfahrene Pilz- und Beerensammler und wissen ganz genau, was vor ihrer Haustür wächst. Vor allem saftige Beeren sind in Lappland im Überfluss vorhanden und werden zu leckeren Spezialitäten zubereitet, die außerhalb der kalten Klimazone nicht oft zu finden sind – zum Beispiel Moltebeermarmelade.

Auch Fisch und Rentierfleisch gehören zu den Grundnahrungsmitteln im Ferienhaus in Lappland dazu. Doch wusstest du auch, dass Lappland für seinen Käse berühmt ist? Die Rede ist vom beliebten Västerbotten-Käse, der sich durch seinen würzigen Geschmack auszeichnet und ausschließlich in der Meierei Norrmejerier in Burträsk hergestellt werden darf. Auch Brot wird zu fast jeder Mahlzeit gegessen – egal, ob knuspriges Knäckebrot, dünnes Tunnbröd oder weiches Polarbröd. 

Polarlichter in Lappland vom Ferienhaus beobachten: ein einmaliges Erlebnis 

Du möchtest zu deinem Ferienhaus nach Schweden reisen, um Polarlichter sehen zu können? Lappland ist der beste Ort dafür. Der Abisko Nationalpark in der Provinz Norrbotten gilt als ein wahrer Polarlicht-Hotspot: Da sich aufgrund der hiesigen Winde selten Wolken bilden, ist der Himmel meistens sehr klar – optimale Voraussichten, um die Aurora Borealis live zu erleben. Sobald die Lichter stärker am Himmel hervortreten, ändern sich die Farben, fließen ineinander über und wechseln häufig von einem sanften Schimmern zu einem kräftigen Leuchten. 

3 Jahre Wartezeit? So bekommst du deine schwedische Staatsbürgerschaft schneller

Wusstest du schon, dass die jetzige Wartezeit für Anträge auf Staatsbürgerschaft in Schweden bei 37 Monaten liegt? Richtig, das sind über drei Jahre! Nie zuvor hat es beim schwedischen Migrationsverket längere Wartezeiten gegeben. Grund hierfür ist die hohe Anzahl an Anträgen – darunter vor allem von Asylbewerbern – die in den letzten vier Jahren bei der Einwanderungsbehörde eingegangen sind. Doch was viele nicht wissen: Bewerberinnen und Bewerber, die mindestens sechs Monate auf eine Entscheidung warten, dürfen beim Migrationsverket eine sofortige Beschleunigung beantragen und so den Bearbeitungsprozess ihres Antrages auf Staatsbürgerschaft um einiges verkürzen. Wie das geht und welche Fallstricke zu vermeiden sind, erfährst du hier: 

Ein einfaches Formular ist die Lösung

Um den Prozess beim Migrationsverket beschleunigen zu können, füllst du dieses Formular aus. Wenn du es lieber auf Englisch ausfüllen möchtest – kein Problem. Es handelt sich dabei um ein überschaubares Dokument, auf dem du nur deine persönlichen Daten sowie die Namen der Personen angegeben musst, mit denen du deinen Antrag abgegeben hast – zum Beispiel deinen Partner/deine Partnerin oder deine Kinder.

Foto: Simon Paulin/imagebank.sweden.se

Wer kann den Antrag stellen?

Du darfst den Antrag auf Beschleunigung stellen, wenn du deinen Antrag auf Staatsbürgerschaft vor mindestens sechs Monaten eingereicht und noch keine Entscheidung erhalten hast.

Ist dadurch garantiert, dass mein Antrag auf Staatsbürgerschaft schneller bearbeitet wird?

Die kurze Antwort: leider nein. Nachdem dein Antrag auf Beschleunigung eingereicht wurde, hat das Migrationsverket vier Wochen Zeit eine Entscheidung zu treffen. Heißt: Es wird erst geprüft, ob dein Antrag bewilligt oder abgelehnt wird. Es ist gut möglich, dass das Migrationsverket zu dem Schluss kommt, dass es in vier Wochen keine Entscheidung treffen kann. Dann heißt es: warten.  

Was, wenn mein Antrag abgelehnt wird?

In diesem Fall hast du das Recht, gegen diese Entscheidung beim Migrationsverket Berufung einzulegen. Wenn deine Berufung erfolgreich ist, wird ein Gericht die Migrationsbehörde beauftragen, so bald wie möglich eine Entscheidung zu treffen. Solche Fälle erhalten die höchste Priorität. Wenn dein Einspruch ebenfalls abgelehnt wird, kannst du leider nicht viel mehr tun als weiter zu warten. Denn es ist nicht möglich, den Antrag auf Beschleunigung ein zweites Mal einzureichen.

Warum gibt es diesen Antrag auf Beschleunigung?

Gemäß des schwedischen Verwaltungsverfahrensgesetzes sind die Regierungsbehörden dazu verpflichtet, Anträge so schnell, effizient und kostengünstig wie möglich zu bearbeiten. Das Gesetz trat im Sommer 2018 in Kraft. Im ersten Jahr wurden daraufhin mehr als 30.000 dieser Beschleunigungsanträge gestellt. Das Verwaltungsverfahrensgesetzes besagt übrigens auch, dass die Behörden Einzelpersonen im Voraus informieren müssen, wenn es zu erheblichen Verzögerungen der Bearbeitung von Anträgen kommen sollte. 

Welche anderen Faktoren beeinflussen die Wartezeiten?

Um deine Chancen auf eine schnelle Entscheidung zu erhöhen, solltest du sicherzustellen, dass alle erforderlichen Unterlagen vorliegen und alle Informationen richtig ausgefüllt sind. Na klar, das ist nichts Neues. Logisch! Aber laut Migrationsverket werden lediglich ein Viertel der eingereichten Anträge auf Staatsangehörigkeit vollständig eingereicht. Das bedeutet, drei Viertel aller eingereichten Anträge sind unvollständig. Ganz schön viel oder? Hol dir im Zweifel also Hilfe und wende dich vorab mit deinen Fragen ans Migrationsverket. Alle unvollständigen Anträge landen in einer langen Warteschlange. Und das gilt es zu vermeiden. 

Fredagsmys: Was steckt hinter der wohl gemütlichsten Tradition aus Schweden?

Endlich Freitag – in Schweden bedeutet das: zu Hause sein, entspannen, vor dem Fernseher sitzen und Zeit mit Familie und Freunden verbringen. Die Schweden haben sogar ein Wort dafür: fredagsmys!

Foto: Dan Gold – Unsplash

Definition: Was ist fredagsmys?

Als fredagsmys bezeichnet man in Schweden einen gemütlichen Wochenausklang am Freitagabend im engeren Familien- und Freundeskreis. Spiele spielen, fernsehen oder einfach nur mit Snacks und Süßigkeiten auf dem Sofa entspannen – eine grundlegende schwedische Tradition, die auch in deinem Ferienhaus in Schweden unbedingt dazugehört.  

Wenn es um schwedische Spezialitäten geht, sind Ordnung und Routine ein großer Teil der (Essens-)Kultur: Erbsensuppe wird traditionell donnerstags gegessen und am Samstag werden Süßigkeiten genascht (bekannt als lördagsgodis oder Samstagssüßigkeiten). Für die Schweden ist es daher ganz selbstverständlich, dass das Ritual, zu Hause zu entspannen, auch einen bestimmten Tag erhält. 

Laut einer Umfrage der schwedischen Tex-Mex-Marke Santa Maria, nimmt ein Drittel der Schweden im Alter von 15 bis 70 Jahren jede Woche an fredagsmys teil. Santa Maria zählt zum beliebtesten und größten Hersteller von Taco-Produkten in Schweden: Kein Wunder, denn schließlich isst man in Schweden jeden Dienstag traditionell selbstgemachte Tacos (auch taco-tisdag genannt). 

Auch in Norwegen und Dänemark ist fredagsmys eine Tradition: Bei den Norwegern heißt sie „fredagskos“ und in Dänemark gibt es „fredagshygge“.

Die Bedeutung von fredagsmys

Fredagsmys setzt sich aus den Wörtern fredag (Freitag) und mys (Gemütlichkeit, Heimeligkeit, Behaglichkeit) zusammen. Fredagsmys bedeutet also „Freitagsgemütlichkeit“. Das Wort mys kommt vom Adjektiv mysig (gemütlich) und dem Verb att mysa (kuscheln oder eine angenehme Zeit haben). Gelegentlich verwendet man auch das Verb fredagsmysa (einen gemütlichen Freitagabend haben). Gute Filme oder leckere Rezepte werden auch gerne mal als fredagsmysig bezeichnet.  

Es gibt verschiedene Arten von „mys“: höstmys, julmys, tacomys, kvällsmys, oder strandmys – alle Bezeichnungen sollen eine Gemütlichkeit ausdrücken: Übersetzt bedeutet sie Herbstgemütlichkeit, Weihnachtsgemütlichkeit, Tacogemütlichkeit, Abendgemütlichkeit und Strandgemütlichkeit. Fredagsmys ist und bleibt jedoch die am häufigsten verwendete Form. 

Beispielsätze: Wie verwendet man das Wort fredagsmys im Alltag? 

„Nu är det slut på veckan, det är dags för fredagsmys“ – Jetzt ist das Ende der Woche erreicht, es ist Zeit für einen gemütlichen Freitagabend. 

„Jag älskar att fredagsmysa“ – Ich liebe es, einen gemütlichen Freitagabend zu haben.

So ist die Tradition fredagsmys entstanden

Das Wort fredagsmys wurde erst im Jahr 2006 offiziell in das Svenska Akademiens Ordbrok, das Wörterbuch der schwedischen Sprache, aufgenommen. Fredagsmys wurde in den 1990er Jahren im Rahmen einer Marketingkampagne der schwedischen Chips-Marke OLW geprägt und entwickelte sich im Laufe der 2000er Jahre zu der heutigen fest etablierten Tradition. 

Der einprägsame Werbespot von OLW ist eine witzige und beliebte fredagsmys-Hymne. Sie soll betonen, dass fredagsmys eine Aktivität für Menschen jeden Alters und jeden Berufs ist. Bis heute laufen immer wieder neue Versionen des Liedes im schwedischen Fernsehen. Es versteht sich von selbst, dass kein gemütlicher Freitagabend ohne salzige Snacks wie Chips, Dips und Käsebällchen komplett wäre – dem Werbespot sei Dank. 

Der König des Waldes: Was du schon immer über Elche in Schweden wissen wolltest

Braunes Fell, auffälliges Geweih, lange Nase, Stummelschwänzchen: Na klar, das kann doch nur ein Elch sein. Der Elch ist das größte Tier in der schwedischen Wildnis – nicht umsonst wird er gerne als der König des Waldes bezeichnet. In Schweden leben etwa 300.000 Elche. Doch wo halten sie sich am liebsten auf, zu welcher Zeit kannst du sie beobachten und was fressen Elche eigentlich? 

Foto: Shivam Kumar – Unsplash

Der Lebensraum der Elche

Elche leben in Blätter- und Nadelwäldern. Gerne halten sie sich auch an Flussbetten auf, fühlen sich im Sumpfland wohl oder ziehen sich ins Dickicht zurück. Anders als Rehe und Hirsche, weiden Elche seltener auf offenen Feldern.

In manchen Regionen Schwedens leben mehr Elche als in anderen. Die meisten Elche sind in Mittelschweden zu finden – zum Beispiel in der Provinz Värmland, die im Westen an Norwegen und im Süden an Schwedens größten See Vänern grenzt. Mit etwas Glück kannst du in Värmland sogar einen der seltenen weißen Elche sehen, die dort durch die Wälder streifen. 

Elche halten sich auch gerne in sogenannten „Energiewäldern“ (energiskog) auf. Energiewälder sind keine natürlichen Wälder: Die Bäume werden in einem zweireihigen System gepflanzt und alle drei bis zehn Jahre gefällt – mit dem Ziel, innerhalb kurzer Zeit nachwachsende Rohstoffe zur Energieerzeugung zu produzieren. In den Baumreihen finden die Elche Schutz und verköstigen die jungen Zweige und Blätter, die ihnen besonders gut schmecken. 

Wann ist die beste Zeit, einen Elch zu sehen?

Der König des Waldes ist ein scheues Tier, doch im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung sind deine Chancen recht groß, einen Elch zu sehen. Denn im Schutz der Dunkelheit ist der Elch am aktivsten. Tagsüber hält er sich tief in den Wäldern auf, um auf Nahrungssuche zu gehen – und um sich nicht nur vor den Menschen, sondern auch vor den vielen Mücken zu verstecken. 

Je aktiver Elche sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie aus ihren Verstecken kommen und Felder oder Straßen überqueren. Morgens und abends solltest du beim Autofahren also besonders aufmerksam sein und vorsichtig fahren. Wildunfälle sind leider keine Seltenheit im hohen Norden. Pro Jahr geschehen etwa 4.000 Zusammenstöße mit den 500 Kilo schweren Tieren. In manchen Regionen versucht man inzwischen, die Elche mit Zäunen von den Straßen fernzuhalten.

Was fressen Elche am liebsten?

Elche sind Pflanzenfresser: Im Frühling und Sommer essen sie gerne Moos, Gras, Rinde und Wasserpflanzen. Am liebsten verköstigen sie junge Blätter und Zweige. Im Herbst essen sie gerne Beeren und Laub, im Winter beschränkt sich ihre Nahrung oft auf Tannenzapfen. 

Bäume mit einer Höhe von etwa 1 bis 4 Meter sind leicht für die Tiere zu erreichen – und daher wahre Elch-Magneten.

7 fun facts über Elche in Schweden

  • Elche sind gute Schwimmer.
  • Nach der Nahrungsaufnahme ziehen sich die Elche an ein ruhiges Plätzchen zurück. Dann kann es schon mal vorkommen, dass sie lautstark rülpsen.
  • Erwachsene Elche fressen bis zu 10 Kilo am Tag. Sie haben keine Vorderzähne.
  • Elche können schneller rennen als du: Sie laufen bis zu 60 km/h. Wenn sie traben, erreichen Sie eine Geschwindigkeit von 30 km/h.
  • Elche sind farbenblind.
  • Elche können bis zu 25 Jahre alt werden.
  • Schweden hat den größten Elchbestand – weltweit!

100 % Elchgarantie: Einen Elchpark besuchen

Wenn du die majestätischen Tiere gerne hautnah erleben und füttern möchtest, ist ein Besuch im Elchpark zu empfehlen. Da die dortigen Elche in der Regel in den Parks aufwachsen, wirst du erstaunt sein, wie zahm und menschennah sie sich geben. Einen Elch aus nächster Nähe zu betrachten, ist eine Seltenheit, die in freier Wildnis kaum möglich ist. Manche Parks bieten Elchsafaris an, auf denen du auch lernen kannst, wie man Elchspuren liest oder die riesigen Tiere anlockt. Zu den beliebtesten Elchparks in Schweden zählen zum Beispiel:

Kennst du übrigens schon die schönsten Ausflugsziele in Südschweden?

Hallo Frühling! Wie man in Schweden Valborg feiert

Wenn du den Winter in Schweden verbracht hast, bist du jetzt bestimmt bereit, den Frühling mit offenen Armen zu begrüßen. Valborg bietet die perfekte Gelegenheit dazu. Hier erfährst du alles, was du über die Feierlichkeiten am 30. April wissen musst.

Foto: Sergey Shmidt – Unsplash

Was bedeutet Valborg?

Valborg steht für die schwedische Tradition, den langersehnten Frühling willkommen zu heißen. Zu den Feierlichkeiten gehören große Lagerfeuer sowie vielerorts Auftritte eines Männerchors, der traditionelle Lieder über den Frühlingsbeginn singt. Valborg ist eine Abkürzung für Valborgsmässoafton, was du als Walpurgisnacht übersetzen kannst. 

Die Walpurgisnacht: Ein kleiner geschichtlicher Exkurs

Die Walpurgisnacht ist nach der Heiligen Walpurga (ca. 710 – 779) benannt. Sie wurde in Südengland geboren und kam als Missionarin nach Deutschland. Den Erzählungen nach geriet ihr Schiff in Seenot, als sie den Ärmelkanal überquerte. Da sie die gesamte Überfahrt an Deck kniete und betete, bis das Schiff den sicheren Hafen erreichte, galt sie unter den Seeleuten als Schutzpatronin gegen den Sturm. Im Laufe ihres Wirkens als Missionarin wurde sie als Schutzheilige bei Krankheit, Missernten und Hungersnöten bekannt. Walpurga wurde am 1. Mai 780, ein Jahr nach ihrem Tod, heiliggesprochen, weshalb der 1. Mai ihr Gedenktag ist.

Die Valborg-Feierlichkeiten haben also keine direkte Verbindung zu Schweden und abgesehen von der katholischen Messe am 1. Mai wird der Heiligen Walpurga auch nicht an Valborg gedacht. 

Eine Tradition aus Deutschland: das Lagerfeuer am Valborgsmässoafton

Die Tradition, am Valborgsmässoafton ein riesengroßes Lagerfeuer zu machen, wurde erstmals von deutschen Einwanderern im späten 19. Jahrhundert in der Provinz Uppland eingeführt. Ähnlich wie beim Osterfeuer, wurden Lagerfeuer auch an Valborg zu einer Tradition. Gemeinsam tanzen die Schweden ums Feuer, singen Lieder und feiern das Ende der kalten Jahreszeit.

Valborg: Auch ein großes Fest für die Studenten

Valborg ist eines der größten akademischen Feste in Schweden. Für Studenten ist der 30. April ein Vorgeschmack auf die kommenden Semesterferien. Die letzte Phase des akademischen Jahres ist erreicht, die Prüfungen sind bald vorbei und es bleiben nur noch wenige Vorlesungen, bevor das Semester endet. 

Das Fest wird besonders groß in den beiden traditionellen Universitätsstädten Uppsala und Lund gefeiert. In Uppsala beginnt der Tag oft mit einem Champagnerfrühstück und leckeren Erdbeeren. Am Vormittag geht es weiter mit einem lustigen Rafting-Wettbewerb im örtlichen Fluss Fyrisån. Danach treffen sich die Studenten zum Picknicken im Ekonomikumparken und am Abend verabredet man sich zum Lagerfeuer und besucht die Studentenclubs. Die Atmosphäre ist feierlich und ähnelt der eines Musikfestivals.

Zu den Feierlichkeiten in der Studentenstadt Lund gehört neben dem großen Lagerfeuer ein Frühlingsball, das traditionelle „sillfrukost med snaps“ (Frühstück mit eingelegtem Hering und Schnaps), ein Frühlingskonzert des studentischen Männerchors und schließlich eine Rede des Direktors der Universität. Die feierliche Rede und das Konzert des Männerchors werden auf der Treppe zum Hauptgebäude der Universität gehalten und zählen zu den beliebtesten Events des Jahres, die jährlich tausende Besucher begeistern. Kein Wunder: Die Atmosphäre unter den prächtigen Magnolienbäumen der Universität ist einmalig.

Wo in Schweden kannst du Valborg feiern?

Egal, wo du am 30. April in Schweden bist: Viele Kommunen und Städte organisieren ihre eigenen Feierlichkeiten, an denen jeder teilnehmen darf. In Stockholm ist ein Besuch des historischen Freilichtmuseums Skansen zu empfehlen. Hier findet einer der größten Valborgfeiern in Schweden statt.

Und wenn du lieber zuhause bleiben möchtest: Das Konzert des Männerchors in Lund wird seit den 60er Jahren jedes Jahr live im Fernsehen übertragen und erzielt stets hohe Einschaltquoten. 

In diesem Sinne: Glad Valborg! Fröhliches Valborg!

Aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus werden im Jahr 2020 2021 leider sämtliche Valborg-Veranstaltungen in Schweden abgesagt. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Und dafür wird es im nächsten Jahr bestimmt ein noch viel fröhlicheres Fest werden. 

Glad Påsk! So feiern die Schweden Ostern

Glad påsk – Frohe Ostern! Das Osterfest in Schweden kommt den deutschen Traditionen und Bräuchen sehr nahe, aber dennoch gibt es ein paar feine Unterschiede. In Schweden steht Ostern inzwischen vor allem für den beginnenden Frühling. Oft werden die Feiertage im eigenen Sommerhaus auf dem Land verbracht – Hauptsache, die Familie kommt zusammen. Und auch das große Osterbuffet mit vielen selbstgemachten Eierspeisen und Fisch darf nicht fehlen. Ostereier und süße Leckereien werden in Schweden nicht vom Osterhasen gebracht: Diese Rolle übernimmt hier der Osterhahn. Und auch Hexen spielen zu Ostern eine wichtige Rolle. 

Foto: Annie Spratt – Unsplash

Die Osterfeiertage auf Schwedisch

  • Skärtorsdag – Gründonnerstag
  • Långfredag – Karfreitag 
  • Påskafton – Karsamstag/Ostersamstag
  • Påskdagen – Ostersonntag
  • Annandag Påsk – Ostermontag 

Gemäß der schwedischen Tradition, einen bestimmten Feiertag am Vortag zu feiern, wird Ostern in Schweden am Påskafton, dem Samstagabend vor Ostersonntag gefeiert. Annandag Påsk (Ostermontag) würde im modernen Schwedisch Andra Påskdagen heißen, was übersetzt „der zweite Ostertag“ bedeutet. 

Schokoeier und Osterhasen: schwedische Süßigkeiten

Süßigkeiten sind natürlich auch in Schweden ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes. Die påskdgodis werden in bunten påskägg, große Eierschalen aus Pappe, serviert. Auch hierzulande werden gerne Schokoladeneier und Schokohasen zu Ostern gegessen. Am Ostersonntag organisieren viele schwedische Familien für ihre Kinder eine Eiersuche, bei der die Kleinsten selbstgebastelten Hinweisen folgen müssen, um die versteckten Eier im eigenen Garten zu finden. 

Im Gegensatz zu deutschen Kindern, glauben die Kinder in Schweden übrigens nicht, dass die Ostereier und -süßigkeiten vom Osterhasen gebracht werden – auch wenn die påskägg mit bunten Osterhasen verziert sind. Die Osterfigur kam erst im späten 19. Jahrhundert aus Deutschland nach Schweden. Traditionell bringt hier der Osterhahn die Ostereier.

Bunte Dekoration mit Osterzweigen 

Der Gründonnerstag (Skärtorsdag) ist ein wichtiger Tag in Sachen Osterdekoration: Dann werden dünne Birkenzweige, auch påskris genannt, geschnitten, in eine Vase gestellt und mit bunten Federn geschmückt. Das Schneiden der Birkenzweige hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert und wurde, um an das Leiden Jesu zu erinnern, zum gegenseitigen Auspeitschen am Morgen des Långfredag ​​benutzt. Zum Glück dienen die bunt verzierten Birkenzweige heute nur noch als Dekoration. Die Idee, die Zweige mit bunten Federn zu schmücken, wurde im frühen 20. Jahrhundert aus Deutschland importiert.

Kinder verkleiden sich als Osterhexen 

Am Skärtorsdag trifft man in Schweden viele kleine Hexen auf den Straßen: Kinder verkleiden sich als påskkäringar (Osterhexen) und gehen von Haus zu Haus, um ihre Nachbarn um Süßigkeiten zu bitten.

Dieser Brauch hat seinen Ursprung im 16. Und 17. Jahrhundert – die Zeit der Hexenprozesse, als Tausende von Frauen in ganz Europa der Zusammenarbeit mit dem Teufel beschuldigt, verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. In der schwedischen Mythologie reisen die Hexen nach Blåkulla (Blauer Hügel), um den Teufel zu treffen. Der Hügel Blåkulla existiert nur in der Mythologie, auch wenn einige Leute – wahrscheinlich aufgrund der Namensähnlichkeit – meinen, dass Blåkulla die Insel Blå Jungfrun (die blaue Jungfrau) in der Ostsee ist. 

Das essen die Schweden zu Ostern

Zum schwedischen Osterschmaus gehört neben Eiern vor allem Fisch dazu. Die Eier werden gekocht, in zwei Hälften geschnitten und mit Mayonnaise und Garnelen garniert. Auch Lachs und eingelegter Hering dürfen nicht fehlen. Außerdem Fleischbällchen, Würstchen, Pasteten und Quiches. Alle Gerichte werden, wie man es schon vom schwedischen Weihnachtsfest kennt, auf einem påskbord, ein reichlich gefülltes Osterbuffet, serviert. Zu Trinken gibt es den Ostersaft påskmust, ein dunkelbraunes kohlensäurehaltiges Getränk, das auch an Weihnachten unter dem Namen julmust serviert wird. Seine Zutat soll angeblich ein gut gehütetes Geheimnis sein. 

Steuern in Schweden: Warum die schwedische Steuerbehörde so beliebt ist

chweden ist neben IKEA und ABBA mindestens genauso bekannt für seine hohen Steuern. Da viele Menschen beim Wort „Steuern“ eine Gänsehaut bekommen, könnte man nun davon ausgehen, dass die schwedische Steuerbehörde „Skatteverket“ der Staatsfeind Nr. 1 in Schweden sei. In Wahrheit ist jedoch genau das Gegenteil der Fall – das Skatteverket ist bei den allermeisten Schweden sehr beliebt. Wie hat es die schwedische Steuerbehörde geschafft, das ultimative Vertrauen seiner Steuerzahler zu gewinnen? Die kurze Antwort: Das Skatteverket spielt eine wichtige Rolle im Leben der Schweden. 

Foto: Helloquence – Unsplash

Das Skatteverket ist nicht nur für Steuern zuständig

Die schwedische Steuerbehörde ist nicht nur für Steuer zuständig. Von der Geburt bis zum Tod begleitet sie alle wichtigen Ereignisse im Leben eines jeden Schweden. 

Wenn zum Beispiel ein Kind geboren wird, so wird das Skatteverket vom Krankenhaus darüber informiert. Die Steuerbehörde erteilt dem Neugeborenen dann eine persönliche Identifikationsnummer. Eltern lassen außerdem den Namen ihres Babys beim Skatteverket registrieren und dieses hat sogar die Befugnis, die Namenswahl abzulehnen.

Bevor die Schweden heiraten können, müssen Sie bei der Steuerbehörde einen Antrag zur Prüfung der Ehefähigkeit stellen. Nach erfolgter Prüfung stellt das Skatteverket ein Ehefähigkeitszeugnis, das Äktenskapscertificat, aus.

Auch bei einem Umzug muss das Skatteverket innerhalb einer Woche kontaktiert und die neue Adresse mitgeteilt werden. Und selbst nach dem Tod benötigen die Schweden unweigerlich seine Dienste: denn der Arzt, der eine verstorbene Person für tot erklärt, muss anschließend das Skatteverket darüber in Kenntnis setzen. Bevor die Beerdigung stattfinden kann, beantragen Familienangehörige bei der Behörde eine Bescheinigung für die Einäscherung oder Bestattung der Person. Erst dann können sie sich endgültig von dem Verstorbenen verabschieden.

Von Natur aus nicht gegen Steuern

Ein guter Ausgangspunkt für die konstant hohen Zustimmungsraten der Steuerbehörde ist die Tatsache, dass viele Schweden von Natur aus nicht gegen Steuern sind. Anders als in anderen Ländern, in denen Steuerabgaben als etwas Negatives angesehen werden, tolerieren viele Schweden die hohen Steuern – und begrüßen sie sogar. Die meisten Schweden würden vermutlich noch höhere Steuern zahlen, um weiterhin in einer gut funktionierenden Gesellschaft und dem jetzigen Sicherheitsnetz zu leben.

Tatsächlich hat das schwedische Wort für Steuer – „skatt“ – auch eine ganz andere Bedeutung: Übersetzt bedeutet es „Schatz“. Es gibt wohl keine andere Sprache, in der das Wort für Steuern eine so positive Konnotation hat.

Schwedische Steuererklärung ist einfach zu handhaben

Neben der allgemein positiven Einstellung zu Steuern, ist ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Steuerbehörde ihre Zugänglichkeit. Viele Erledigungen können elektronisch gemacht werden – was ideal für die technisch versierten Schweden ist. So können sie beispielsweise die Einkommensteuererklärung online, per App, per Telefon oder sogar per SMS einreichen. Bis zu 6,3 Millionen Menschen haben das auf diese Weise im Jahr 2019 getan. Als Belohnung erhielten sie ihre Steuerrückerstattungen frühzeitiger als andere.

Die Steuererklärung ist einfach zu handhaben, da die schwedische Bevölkerung häufig nicht die Initiative ergreifen muss: Die Steuererklärung landet jedes Jahr vom Skatteverket bereits fertig ausgefüllt in der Post der Schweden. In der Korrespondenz der Steuerbehörde wird dann häufig der Name und die direkte Telefonnummer des Mitarbeiters angegeben, der sich mit dem jeweiligen Fall befasst hat – was wiederum zu einem viel persönlicheren Service führt.

Steuern in Schweden

  • Kommunale Steuer: zwischen 29,2% (Gemeinde Österåker) und fast 35,2% (Gemeinde Dorotea)
  • Nationale Einkommenssteuer: keine auf ein Jahreseinkommen bis 490.700 SEK, 20% auf 490.700 SEK bis 689.300 SEK und 25% auf Einkommen über 689.300 SEK
  • Kapitalerträge: 30% (staatliche Steuer, der Satz variiert)
  • Körperschaftssteuer: 21,4%
  • Die Erbschaftssteuer wurde 2005 abgeschafft.

Weitere Informationen über das Skatteverket findest du hier: https://www.skatteverket.se

Unterwegs in Südschweden: Die 7 schönsten Ausflugsziele

Wir beginnen unsere Reise in Österlen, eine Region im Südosten Schwedens. Einheimische und Urlauber schätzen die Gegend für seine weißen Sandstrände, Naturreservate und pittoresken Dörfer. Zu den Highlights zählen Sandhammarens Strand, einer der schönsten und längsten Strände Südschwedens, der Nationalpark Stenshuvud und die über 5000 Jahre alte Grabstätte Havängsdösen.

Hier erfährst du mehr über Österlen: https://visitskane.com

Ales stenar

Wir bleiben in Skåne. Hier, etwa 20 Kilometer östlich von Ystad, liegt ein rätselhaftes Monument aus der Eisenzeit (500 – 1000 n. Chr.): Ales stenar. Es umfasst insgesamt 59 Felsbrocken, die auf einer Länge von 67 Meter und einer Breite von 19 Meter wie ein Schiffsrumpf geformt sind. Bis heute ist sein Ursprung nicht geklärt, es wird jedoch vermutet, dass es sich bei der Anlage um eine Grabstätte oder einen Sonnenkalender handeln könnte. Besucher genießen von hier aus einen einmaligen Blick auf die umliegende Hügellandschaft und das tiefblaue Meer.

Mehr Informationen über Ales stenar: https://visitskane.com

Malmö

Foto: Laurenz Heymann – Unsplash

Weiter geht es nach Malmö, Schwedens drittgrößte Stadt und Heimat von Menschen aus über 170 Ländern. Schon längst hat Malmö sein Image als Industriestadt abgelegt und sich als moderne und internationale Metropole am Öresund neu erfunden. Nicht ohne Grund wird Malmö von seinen Einheimischen als das „kleine Berlin“ bezeichnet.

Seinen multikulturellen Charme kannst du vor allem auf dem zentralen Platz Möllevåntstorget und im umliegenden Viertel Möllevången erleben. Nach Sonnenuntergang erwartet dich ein aufregendes Nachtleben, tagsüber kaufen die Malmöer auf dem hiesigen Marktplatz Obst und Gemüse ein.

Weiter Richtung Hauptbahnhof passierst du die Altstadt Malmös. Die Häuser am Lilla Torg mit seinen vielen kleinen Cafés und Restaurants (Achtung, teuer!) erinnern stark an die Zeit als Skåne noch zu Dänemark gehörte. Auch das Renaissanceschloss Malmöhus ist einen Besuch wert. Hinter den Mauern verbirgt sich eine beeindruckende Museumslandschaft, in der du alles über die Geschichte der Stadt erfährst. Sogar ein U-Boot, Mode-, Spielzeug- und Kunstausstellungen sowie ein Aquarium kannst du hier besichtigen.

Zum Einkaufen empfiehlt sich der Davidshall Torg, auf dem sich viele Vintage-Läden und kleine Second-Hand-Shops befinden. Anschließend spazierst du durch das moderne Viertel Västra Hamnen, von dem du eine wunderbare Sicht auf die Öresundbrücke genießt.

Weitere Informationen über Malmö findest du hier: https://visitskane.com

Schloss Kalmar

In Blekinge, die flächenmäßig kleinste Provinz Schwedens, liegt Schloss Kalmar. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert – eine Zeit, in der Skåne und Blekinge noch in dänischer Hand waren. Heute gibt es hier Führungen und Ausstellungen sowie besondere Aktivitäten für Kinder, zum Beispiel eine spannende Schatzsuche und die Möglichkeit, die „Prinzessin“ des Schlosses zu treffen.

Mehr Informationen: https://www.kalmarslott.se

Vimmerby

Willkommen in Småland, die wohl beliebteste Urlaubsregion in Südschweden. Im småländischen Vimmerby wartet die Astrid Lindgrens Värld auf dich, die nicht nur für Familien mit Kindern ein Besuch wert ist. Hier können Klein und Groß in die wunderbare Welt der Geschichten von Schwedens bekanntester Autorin eintauchen – zum Beispiel, wenn der kleine Michel seine Schwester Ida an der Fahnenstange hochzieht. Zu den Highlights zählt auch die Mattisburg aus Ronja Räubertochter und die nachgebaute Villa Kunterbunt, in der die Kleinsten herumklettern können. Täglich werden bis zu 50 Shows mit den beliebtesten Charakteren aus Astrid Lindgrens Büchern aufgeführt.

Hier findest du mehr Informationen über die Astrid Lindgrens Värld: https://astridlindgrensvarld.se

Das Glasreich

Seit dem 18. Jahrhundert wird in Småland mundgeblasenes Glas gefertigt. Die Region zwischen Växjö und Kalmar wird daher auch als „das Glasreich“ bezeichnet. Hier soll es einst etwa 45 Glasfabriken gegeben haben. Auch heute noch können Besucher in diversen småländischen „Glashütten“ die traditionelle Glasbläsertechnik in Aktion sehen und einzigartige Andenken in diversen Souvenirläden kaufen.

Mehr Informationen findest du hier: https://www.glasriket.se

Visingö

Unsere Reise durch Südschweden endet am Vättern, Schwedens zweitgrößtem See. Am östlichen Rand des Vetterns machst du in Gränna halt. Von dort aus erreichst du binnen 25 Minuten die Insel Visingö. An der Südspitze lohnt sich eine Besichtigung von Schloss Näs, das einst im 12. Jahrhundert als königlicher Sitz von Magnus Ladulås, Schwedens erstem König, diente. Tipp: Visingö lässt sich am besten mit dem Fahrrad oder einer inseltypischen Remmalag-Kutsche erkunden.

Hier findest du mehr Informationen über Visingö: https://www.visitsmaland.se

Du reist mit dem Auto nach Südschweden? Hier erfährst du, wie du Mautgebühren für die Öresundbrücke sparen kannst.

Kaffeekultur in Schweden: Die Fika

„Vill du fika?“ ist eine gängige Frage in Schweden, hinter der noch viel mehr als eine Einladung zum gemeinsamen Kaffeetrinken steckt. Die Fika ist eine gesellschaftliche Institution, die zum täglichen Leben in Schweden dazugehört. Sie erlaubt es den Schweden, das Miteinander vor allen anderen Dingen zu priorisieren und sich dabei einen willkommenen Zucker- und Koffeinnachschub zu gönnen. Bei einer schwedischen Fika werden Freundschaften gepflegt, sich mit Kollegen ausgetauscht und dabei über Politik, das Wetter oder persönliche Themen gesprochen – und das rund 52 Minuten am Tag. 

Foto: Luke Insoll – Unsplash

Fika bei der Arbeit

Im schwedischen Arbeitsleben gehört die Fika zum regulären Tagesablauf dazu. In der Regel verabreden sich Kollegen und Chefs zweimal am Tag zur gemeinsamen Kaffeepause: morgens um 10 Uhr und nachmittags um 15 Uhr. Die Fikapausen sind häufig zehn Minuten lang oder können schon mal eine halbe Stunde dauern. 

Tipp: Solltest du als Neuschwede auf die Idee kommen, deinen Chef beeindrucken zu wollen, indem du dich von der Fikapause fernhältst, um weiterzuarbeiten, liegst du falsch. Ganz im Gegenteil: In vielen schwedischen Firmen ist die Fika geradezu heilig. Hier glänzt du mit Anwesenheit. Die gemeinsame Kaffeepause ist eine tolle Möglichkeit, Sozialkontakte zu pflegen – dabei ist es egal, ob du dich über berufliche oder private Angelegenheiten austauschst. Du wirst auch sehen, dass deine Produktivität und das Betriebsklima gleichermaßen davon profitieren. 

In der Freizeit zur Fika verabreden

In der Freizeit wird die Fika gerne genutzt, um sich mit Freunden und Bekannten zu treffen. Viele Schweden finden, dass man sich bei einer Fika viel entspannter kennenlernt. Die Ungezwungenheit der Fika macht es den oftmals zurückhaltenden Schweden daher auch leichter, sich auf Dates zu verabreden. Immerhin stellt man dann bereits eine Gemeinsamkeit fest: die Liebe zu Kaffee! So ist es durchaus üblich, sich auch abends um 20 Uhr zu einer Kvällsfika ins Café oder bei sich zu Hause zu verabreden.

Was kommt bei einer Fika auf den Tisch?

In der Regel trinkt der Schwede Filterkaffee – und das nicht zu wenig: 160-170 Liter pro Jahr. Das sind 3 ½ Tassen am Tag – ganz schön viel! Wer keinen Kaffee mag, trinkt eine Tasse Tee oder ein anderes kaltes oder warmes Getränk.

Die meisten Schweden essen zu Fika ein leckeres fikabröd (süßes Gebäck). Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen kanelbullar (Zimtschnecken), chokladbollar (Schokoladenbällchen) und dammsugare (Punschrolle). Auch kladdkaka ist ein echter Fika-Klassiker. Der leckere Schokokuchen wird ohne Mehl gebacken und ist daher sehr weich und saftig. 

Zur Vormittagsfika und zur Fika am Abend wird auch gerne eine herzhafte Kleinigkeit serviert: Zum Beispiel eine Scheibe Brot (macka) oder Knäckebrot. Doch egal zu welcher Uhrzeit: Das Wichtigste bleibt immer noch der Kaffee. 

In vielen Cafés oder Restaurants bekommst du beim Bezahlen übrigens nur eine leere Kaffeetasse in die Hand gedrückt. Nicht wundern: In Schweden ist es üblich, seine Tasse selbst zu befüllen. Dafür stehen extra Kaffeekannen mit Filterkaffee zur Selbstbedienung bereit. Ein Schild mit der Aufschrift påtår ingår weißt dich darauf hin, dass du gerne nachschenken darfst. 

So entstand das Wort Fika

Das Wort Fika wurde nachweislich erstmals im 20. Jahrhunderts genutzt. Laut Sprachwissenschaftlern stammt Fika von kaffi, was zur damaligen Zeit „Kaffee“ bedeutete. Es heißt, man habe später die Silben einfach umgedreht und ein f entfernt. Und so wurde aus kaffi einfach fika gemacht.

kaffi -> ffi-ka -> fika

Heute wird Fika sowohl als Substantiv als auch als Verb benutzt. Fika bedeutet also „die Kaffeepause“ und „Kaffeepause machen“. Fika wird mit einem langen „i“ ausgesprochen und ist nicht zu verwechseln mit ficka, was Hosentasche bedeutet.

fika [ˈfiːˌka]

Nützliche Sätze auf Schwedisch

„Vill du fika med mig?“ – Willst du mit mir Kaffee trinken?

„Ska vi ses över en fika någon gång?“ – Sollen wir irgendwann zusammen einen Kaffee trinken?

„En kopp caffe, tack“ – Eine Tasse Kaffee bitte

„Påtår ingår“ – Nachschenken inklusive 

Das Jedermannsrecht in Schweden: Was ist erlaubt und was nicht?

Foto: Geran de Klerk – Unsplash

Wild campen, Pilze und Beeren pflücken, Feuer machen. In Schweden ist das fast überall in der freien Natur erlaubt – dank des Jedermansrechtes (allemansrätten). Das Jedermannsrecht regelt, dass sich jeder an der Natur in Schweden erfreuen darf. „Alla ska ha tillgång till naturen“ – Jeder soll Zugang zur Natur haben, heißt es. Eine Freiheit, die mit Pflichten verbunden ist. Dennoch ist das Jedermannsrecht eher ein ungeschriebenes Gesetz und viel mehr eine Wertvorstellung, die das gemeinsame Leben in der freien Natur regeln soll. Dir sollte bewusst sein, „was du tust, wo du es tust und wann du es tust“. So erklärt es jedenfalls die schwedische Umweltschutzbehörde (EPA). Diese fasst die Grundregel mit einem Satz zusammen: „Nicht stören – nicht zerstören“. Das Jedermannsrecht besteht in unterschiedlichen Ausprägungen auch in Norwegen (allemannsretten) und Finnland (allemansrätt oder jokamiehenoikeus).

Das ist erlaubt

  • Du darfst bis zu zwei Nächte an einem Ort wild campen (außer auf Privatgrundstücken, Acker- und Weideland)
  • Du darfst Pilze und Beeren sammeln
  • Du darfst Blumen pflücken, sofern sie nicht geschützt sind
  • Du darfst einen Steg nutzen, um dort dein Boot festzumachen, sofern dieser nicht auf einem Privatgrundstück steht
  • Da das Jedermannsrecht auch zu Wasser gilt, darfst du fast überall schwimmen gehen
  • Überall an der Ostseeküste sowie in den fünf großen Seen Vättern, Vänern, Storsjön, Hjälmaren und Mälaren ist das Angeln ohne Angelschein oder Fischereikarte erlaubt

Es ist jedoch nicht erlaubt

  • Mit deinem Kraftfahrzeug abseits der Straße zu fahren oder zu parken. Das Fahren auf Privatstraßen ist gestattet, sofern nicht anders angegeben
  • Ackerland und Gärten ohne Erlaubnis zu betreten oder zu durchqueren
  • Äste, Zweige oder Blätter von jungen Bäumen abzubrechen
  • An Badestellen schwimmen zu gehen, die an ein Privathaus grenzen
  • Bei Waldbrandgefahr ein Lagerfeuer zu machen oder an Stellen, an denen sich das Feuer leicht ausbreiten kann. Auch in der Nähe von Felsen solltest du kein Feuer anzünden
  • Deinen Abfall liegen zu lassen
  • Ohne Genehmigung in den Wäldern Tiere zu jagen

Das 1×1 der Schwedenhäuser

Ein idyllisches Dorf, eingebettet in dicht bewachsenen Wäldern, im Hintergrund majestätische Felsen und ganz in der Nähe ein malerischer See. Wenn wir an Schwedenhäuser denken, sehen die meisten vermutlich sofort die Bilder aus den Geschichten Astrid Lindgrens vor den eigenen Augen. Da kommt zweifelsohne Bullerbü-Feeling und Michel-Nostalgie auf. Andere mögen die Gemütlichkeit, die ein Schwedenhaus ausstrahlt. Denn hinter den in weiß gerahmten Fenstern verbergen sich oft skandinavische Wohnträume mit Home-Accessoires in Pastellfarben und Möbelstücken im beliebten Scandi-Stil. Egal, welche Assoziationen ein Schwedenhaus hervorruft – ihr einzigartiges Merkmal ist und bleibt das typische Schwedenrot.

Foto: Jessica Pamp – Unsplash

Wie sieht ein typisches Schwedenhaus aus?

Ein typisches Schwedenhaus erkennst du (in den meisten Fällen) am roten Farbanstrich. Charakteristisch sind auch weiße Tür- und Fensterrahmen sowie vertikal oder horizontal ausgerichtete Holzlatten, die einen schönen Kontrast zur roten Farbe schaffen. Überdachte Hauseingänge, sogenannte Kapitäns- und Friesengiebel, Veranden und Balkone heben sich elegant von der Hausfassade ab und machen das Bild des typischen Schwedenhauses perfekt. 

Muss ein Schwedenhaus rot sein? 

In Deutschland sind die roten Schwedenhäuser am bekanntesten. Immer beliebter werden in Schweden aber auch Häuser mit gelben, grauen, blauen oder grünen Holzfassaden. Traditionell hat ein Schwedenhaus jedoch einen Farbanstrich im typischen Falunrot. 

Falunot: Die beliebte Holzfarbe aus Schweden

Das Falunrot ist DIE Holzfarbe schwedischer Häuser. Ab 1764 wurde sie im kleinen Bergbau-Städtchen Falun in der schwedischen Provinz Dalarna – rund 200 Kilometer nördlich von Stockholm – produziert. Das rote Pigment ist ein Nebenprodukt des Kupferabbaus, der traditionell in Falun betrieben wurde. Mit dem roten Anstrich wollte man den schwedischen Holzhäusern ein edleres Aussehen verleihen und den Backsteinhäusern der wohlhabenden Bevölkerung in Mitteleuropa ähneln. Zunächst wurden nur die Fassaden der Herrenhäuser gestrichen. Wenig später etablierte sich die rote Farbe zu einem Statussymbol und wurde auf die meisten Häuser und vor allem Pfarrhäuser übertragen. 

Was macht ein Schwedenhaus noch aus?

Ein typisches Schwedenhaus besteht je nach Größe aus bis zu 300 Bauelementen. Für den Bau der Häuser werden in der Regel 60 Prozent Fichte und 40 Prozent Kiefer verwendet und pro Tag etwa 500 Bäume in den schwedischen Wäldern gefällt. Die Bäume sind teilweise bis zu 100 Jahre alt. Doch die Baufirmen und Produzenten der Schwedenhäuser sorgen dafür, dass der Wald nach dem Fällen der Bäume wieder aufgeforstet wird – so ist es in Schweden gesetzlich vorgeschrieben. Die Fichte wächst besonders langsam, ist dafür aber umso robuster: Denn Bäume, die langsamer wachsen, haben eine besonders gute Holzdichte. Diese sorgt für die notwendige Stabilität der Häuser. So können sie den teilweise langen und kalten schwedischen Winter problemlos standhalten und jahrelang bewohnbar bleiben. Nur bei der bunten Hausfassade muss regelmäßig nachgebessert werden: Etwa alle 10 Jahre brauchen die Außenwände einen neuen Anstrich. 

Tradition Schwedenhaus immer beliebter

Die Verwendung von Holz hat eine lange Tradition in Schweden. In den meisten historischen Altstädten Schwedens stehen viele Holzhäuser, die oft mehrere Hundert Jahre alt sind. Sie trotzen den harten Witterungsverhältnissen und beweisen damit vor allem eines: Langlebigkeit. Schwedenhäuser bestehen größtenteils aus nachwachsenden Rohstoffen und sind sehr energieeffizient. Die Nachfrage nach Schwedenhäusern steigt deshalb auch in Deutschland.

Diese 9 schwedischen Erfindungen erleichtern deinen Alltag

Viele der weltweit bekannten Erfindungen haben ihren Ursprung in Schweden. Als Erstes fällt dir da bestimmt die revolutionierende Erfindung des Dynamits von Alfred Nobel oder der lebensrettende Herzschrittmacher des Chirurgen Åke Senning von der Karolinska-Universitätsklinik in Stockholm ein. Aber die Schweden glänzen noch mit vielen weiteren Innovationen, die unseren Alltag betreffen. Hier sind 9 schwedische Erfindungen, die unser alltägliches Leben erleichtern.

Der Dreipunktgurt

Der Dreipunktgurt ist heutzutage standardmäßig in allen Pkw vorgeschrieben. Im Jahr 1959 wurde er vom schwedischen Erfinder und Sicherheitsingenieur Nils Bohlin von Volvo entwickelt. Das Y-förmige Gurt, der diagonal um die Taille und die Schultern verläuft, verteilt die Kräfte, die bei einem Unfall freigesetzt werden, auf den gesamten Körper und rettet so Menschenleben. Bohlins Dreipunktgurt gehört zu den 10 wichtigsten Erfindungen in der Automobilgeschichte. 

Der Reißverschluss

Eigentlich wurde der Reißverschluss nicht von einer, sondern von gleich mehreren Personen erfunden. Es war jedoch der schwedisch-amerikanische Erfinder Gideon Sundbäck, der die Prototypen seiner Vorgänger optimieren konnte und den Reißverschluss entwickelte, den wir heute kennen. Dank seiner Bemühungen haben wir heute den trennbaren Reißverschluss, den er im Jahr 1917 patentierte. Es war der erste Reißverschluss seiner Art, der aus ineinandergreifenden Zähnen bestand, die sich von einem Schieber zusammen- und auseinanderziehen ließen.

Foto: Tomas Sobek – Unsplash

Digitale Ärzte

Schwedische Startups sind Spitzenreiter in der Entwicklung digitaler Gesundheitsfürsorge. Das beste Beispiel ist KRY, eine Arzt-Patienten-App, mit der die Ärzte in Schweden ihre Patienten per Videochat „treffen“ können. Die schwedische Erfindung hat weltweit viel Aufmerksamkeit erregt. Das Unternehmen KRY arbeitet mit dem Gesundheitswesen der Länder zusammen, in denen es tätig ist. Hierzu gehören neben Schweden auch Norwegen und Spanien.

Hafermilch

Weil der Norden hervorragende Bedingungen für den Haferanbau bietet, forscht Schweden schon lange nach diversen Möglichkeiten zur Nutzung des gesunden Getreides. Die schwedische Marke Oatly ist inzwischen weltweit für ihre haferbasierte Milchalternative bekannt. Ursprünglich wurde Hafermilch von dem Wissenschaftler Rickard Öste an der Universität Lund entwickelt. 1994 gründete er Oatly. Seither ist Hafermilch zu einem Grundnahrungsmittel in vielen Supermärkten auf der ganzen Welt geworden.

Tetra Pak

Tetra Pak wird zurecht als eine der größten Erfindungen Schwedens bezeichnet. Bis heute sind die praktischen Pappkartons, die während des Zweiten Weltkrieges von Eric Wallenberg in Lund erfunden wurden, nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Die Idee für Tetra Pak war, eine Verpackung für Milch zu schaffen, die mit Glasflaschen konkurrieren konnte, günstig zu produzieren war und in der Produktion so wenig Materialien wie möglich benötigte. 

Nach mehreren Fehlschlägen im Labor kam Wallenberg auf die Idee, ein einzelnes Blatt Papier zu nehmen, zu einem Zylinder zu rollen und von zwei Seiten zu falten, wodurch ein Tetraeder entstand. Die Erfindung war so erfolgreich, dass sie zur Grundlage des gleichnamigen schwedischen Unternehmens wurde, das diese Formel weiterhin verwendet.

Die Gehhilfe

Die schwedische Sozialwissenschaftlerin Aina Wifalk erkrankte im Alter von 21 Jahren an Polio, einem Virus, das vorübergehende oder dauerhafte Lähmungen verursachen kann. Ihre Erkrankung brachte sie auf die Idee der Gehhilfe, eine schwedische Erfindung, die bis heute älteren und behinderten Menschen weltweit das Leben erleichtert. 

Computer-Maus, GPS und Computergrafik

Der Schwede Håkan Lans war ein Mann mit vielen Patenten. Er erfand das GPS-System, das zunächst zum Standard für die Schifffahrt und die Zivilluftfahrt wurde und wenig später die Grundlage für das GPS, das wir heute kennen, bildete. Neben dem GPS erfand der Schwede auch den Vorgänger der späteren Standard-Computermaus. Darüber hinaus ist Lans der Erfinder des Farb-Grafik-Prozessors, der heute in Computern verwendet wird. 

Flachbildschirm

Wenn der Schwede Sven Thorbjörn Lagervall im Jahr 1979 nicht die ferroelektrischen Flüssigkristalle entdeckt hätte, würdest du diese Worte nicht auf einem Flachbildschirm lesen können. Seine Entdeckung führte zur Entwicklung der Flachbildschirme, die 1994 in die Massenproduktion ging.

Der verstellbare Schraubenschlüssel

Johan Petter Johansson hat in seinem Leben mehr als 100 Patente erhalten, eines davon betraf den verstellbaren Schraubenschlüssel. Dieser erspart den (Hobby-) Handwerkern Mühen und Kosten, mit verschieden großen Schraubenschlüsseln zu arbeiten. Johansson schloss im Jahr 1891 einen Vertrag über den weltweiten Vertrieb des Schraubenschlüssels ab. Seine Marke Bahco verkauft bis heute Werkzeuge für die Handwerksindustrie.

Mit dem Vierbeiner nach Schweden: So klappt der Urlaub mit Hund

Hunde können problemlos mit nach Schweden in den Urlaub genommen werden (Foto: Lindsten & Nilsson/imagebank.sweden.se).

Allgemeine Reisebedingungen

Alle Hunde brauchen einen EU-Heimtierausweis, um nach Schweden einzureisen. Er kann von einem niedergelassenen Tierarzt ausgestellt werden. Seit 2014 sieht dieser etwas anders aus und muss von Tierhalter und –arzt unterschrieben sein. Außerdem muss er die Kontaktdaten des ausstellenden Tierarztes enthalten. EU-Heimtierausweise, die vor dem 29. Dezember 2014 ausgestellt wurden, behalten ihre Gültigkeit.

Aus dem EU-Heimtierausweis müssen die Nummer der Tätowierung oder des Mikrochips hervorgehen, damit er sich eindeutig einem Tier zuordnen lässt. Weil sich Tätowierungen als nicht sehr zuverlässig herausgestellt haben – sie konnten im Laufe der Jahre unleserlich werden und ließen sich verfälschen oder gar entfernen – ist daher seit dem 3. Juli 2011 für neu gekennzeichnete Hunde nur noch der Mikrochip erlaubt. Der etwa reiskorngroße Mikrochip wird mit einer dicken Kanüle oberhalb der Schulter unter das Fell des Tieres gesetzt. Dort verwächst er allmählich mit dem Gewebe, so dass er nicht wandern kann, und lässt sich mit einem speziellen Lesegerät auslesen.

Daneben muss aus dem EU-Heimtierausweis hervorgehen, ob der Hund den vorgeschriebenen Impfschutz gegen Tollwut besitzt. Hierbei ist einmal zu beachten, dass die Impfung nicht vor der Anbringung des Mikrochips erfolgen darf, um eine eindeutige und unverwechselbare Zuordenbarkeit zum Tier zu gewährleisten. Außerdem muss der Impfschutz bei Reiseantritt fertig ausgebildet sein. Erstimpfungen müssen daher 21 Tage vor Grenzübergang erfolgen, Wiederholungsimpfungen brauchen eine entsprechende Vorlaufzeit. Wird die Auffrischung versäumt, gilt die Impfung wieder als Erstimpfung, was die Reise erneut um 21 Tage verzögert. Auch Welpen unterliegen der Impfpflicht. Für sie ist daher eine Reise frühestens im Alter von 15 Wochen möglich, da die Erstimpfung frühestens im Alter von 12 Wochen durchgeführt werden darf und danach ebenfalls noch 21 Tage bis zur Ausbildung des wirksamen Impfschutzes vergehen.

Zuletzt sind mitgeführte Haustiere beim Zoll zu melden. Das lässt sich einfach über die Homepage des schwedischen Zolls unter www.tullverket.se erledigen. Informiere Dich rechtzeitig darüber, ob Du Deinen Hund bei einer Zollstation Deiner Wahl einführen kannst oder ob Du Dich an eine bestimmte Zollstation wenden musst.

Keine Sonderregelungen für Listenhunde

Aufatmen können Halter von Hunden, die per Gesetz als gefährlich oder potentiell gefährlich eingestuft werden. Auf sie kommen ebenfalls nur diese Allgemeinen Reisebedingungen zu. Während Dänemark beispielsweise 13 Hunderassen sowie Kreuzungen, in die diese Rassen eingehen, bestenfalls die Durchreise erlaubt, hat Schweden diesbezüglich keine Sonderregelungen erlassen.

Leinenpflicht in Setz- und Brutzeit

Unabhängig von ihrer Rasse gehören in jedem Fall Hundeleine mit ins Gepäck. Denn auch Schweden hat Orte und Zeiten, in denen Hunde nicht frei herum laufen dürfen. So besteht in der Zeit von 1. März bis zum 20. August in Wäldern und auf Feldwegen grundsätzlich Leinenpflicht. Dann ist Setz- und Brutzeit, in der die Jungtiere besonderen Schutz genießen. In der Jagdsaison gehören Hunde aus eigenem Interesse an die Leine. Informiere Dich auf der Homepage des Schwedischen Jagdverbundes unter https://jagareforbundet.se (Jakt > Jakttider) über die Jagdzeiten in Deiner Urlaubsregion. Zudem sind freilaufende Hunde immer dort nicht gerne gesehen, wo es zu einem Interessenkonflikt zwischen Mensch und Tier kommen kann. So müssen Hunde oft während der Badesaison am Meer oder dem Badesee an die Leine, wenn sie dort nicht sogar komplett verboten sind.

Vorsicht vor Zecken und Schlangen

Der Spaziergang an der Leine bringt noch einen Vorteil: Dass die Hunde in den schwedischen Wäldern nicht unbeaufsichtigt durchs Unterholz springen können. Die Zecken dort sind in erster Linie lästig; der Biss einer Kreuzotter kann zum Notfall werden. Mit ins Gepäck gehört daher auf jeden Fall eine gut ausgestattete Reiseapotheke. Informiere Dich auch vorher darüber, wo sich der nächste Tierarzt befindet und ob er auch an Sonn- und Feiertagen zu erreichen ist.

Wir müssen draußen blieben

In den öffentlichen Gebäuden Schwedens sind Hunde meistens nicht gestattet. Das gilt für Ämter, Behörden und Geschäfte ebenso wie für Restaurants oder Cafés. Dafür gibt es meist aber spezielle Außenbereiche, wo sie angeleint werden können, oft auch mit einem Napf. Eine charmante Ausnahme von dieser Regel hat die Stadt Kristianstad im Oktober 2018 gemacht. Dort hatte damals die Agility-Weltmeisterschaft stattgefunden. Überall, wo das Logo „Hundvänliga veckan“ angebracht war – auf Deutsch so viel wie „Hundefreundliche Woche“ – waren Vierbeiner herzlich willkommen. Auch im Mietwagen dürfen Hunde meistens nicht mitfahren, weil die Schweden Rücksicht auf Menschen mit Tierhaarallergie nehmen. Falls Du ein Auto, einen Wohnwagen oder einen Campervan mieten möchtest, solltest Du Dich daher rechtzeitig erkundigen, ob Dein Hund darin erlaubt ist.

Mit dem Hund auf der Fähre

Wer bei der Anreise mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs auf eine Fähre umsteigen muss, sollte sich im Vorfeld bei der Fährgesellschaft über die jeweiligen Bestimmungen an Bord erkundigen. Diese variieren üblicherweise von Fährgesellschaft zu Fährgesellschaft, teilweise sogar von Schiff zu Schiff. Normalerweise sind Hunde gerne gesehen – mal muss er aber bei der Buchung angegeben werden, mal genügt eine Anmeldung beim Check-In. Mal muss er im Kofferraum bleiben, mal einen Maulkorb tragen. Wenn eine Kabinenpflicht besteht (was bei den meisten Nachtfähren der Fall ist), muss für gewöhnlich eine spezielle Haustierkabine gebucht werden. Da diese nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen, empfiehlt sich eine rechtzeitige Buchung.

Schwedenmakler wünscht einen tollen Urlaub!

Mücken in Schweden: Was tun, wenn’s summt?

Schweden ist nicht nur für seine roten Häuser, seine tausend Seen und seine einzigartige Natur bekannt. Vor allem im Sommer ist das Land der Elche und Rentiere auch ein zu Hause für kleine summende Tierchen: Stechmücken. Dass Mücken eine wichtige Nahrungsquelle für Kaulquappen, Fische, Vögel und Fledermäuse sind, vergessen wir schnell, wenn’s in der Nacht mal wieder summt. Dabei sollen Mücken sogar auch mächtige Naturschützer sein! Denn in einigen Ländern helfen sie bei der Bestäubung bestimmter Pflanzenarten. Diese Pflanzen wiederum haben Blätter, die kleine Wasserpfützen ansammeln und eigene Mini-Ökosysteme mit Fröschen, Molchen und Kröten beherbergen. Aber Fakt ist auch: Mücken können ganz schön nerven! Mit einfachen Tipps und Tricks kannst du deinen nächsten Urlaub im Schwedenhaus voll und ganz genießen – trotz kleiner Plagegeister.

Foto: Егор Камелев – Unsplash

Gibt es viele Mücken in Schweden?

Ja und nein. Die Dichte und Anzahl der Mücken hängen sehr stark von der Jahreszeit, der Region und dem Niederschlag während der Brutzeit im Frühjahr und Frühsommer ab. Mücken erscheinen in der Regel Mitte Juni und verschwinden gegen Ende September wieder, wobei die Zahlen zu Beginn und Ende der Saison am niedrigsten sind. Obwohl die kleinen Plagegeister überall in Schweden summen, sind die Zahlen im Norden des Landes am höchsten. In Küstengebieten sowie im Stockholmer und Göteborger Schärengarten kommen sie normalerweise weniger vor als auf dem Festland. Die Küstennähe und das Salzwasser sind keine idealen Bedingungen für die kleinen Moskitos. 

Stechen schwedische Mücken?

Ja, das tun sie. In Schweden gibt es 47 Arten von Mücken, von denen 45 Arten stechen. Aber auch nur die weiblichen Mücken, da sie die Proteine im Blut benötigen, um sich zu vermehren. Einer der größten Mythen ist übrigens, dass Mücken von Licht angezogen werden. Das ist falsch, denn ist erster Linie werden sie von CO2, also unserer ausgestoßenen Luft, angezogen. Auch Schweiß und Milchsäurebakterien auf der Haut finden Mücken äußert reizvoll. 

Wie kann ich es vermeiden, gestochen zu werden?

Im Allgemeinen sind Mücken in Schweden vor allem in der Dämmerung ein besonderes Problem, und zwar mehr im Norden des Landes als anderswo. Für deine Kleidung gilt: Je besser du deinen Körper schützt, desto weniger Angriffsfläche steht den Mücken zur Verfügung. Trage am besten langärmelige Hemden und lange Hosen. Auch ein Fleece-Pullover eignet sich zum Schutz. Hauptsache ist, dass der Stoff deiner Kleidung dick genug ist, damit die Moskitos nicht mit ihrem 5 cm langen Rüssel durch den Stoff stechen können. Um Kopf und Hals zu schützen, empfiehlt sich möglicherweise ein Hut mit integriertem Moskitonetz. 

Welches Mückenschutzmittel soll ich verwenden?

Am besten hast du immer ein effektives Mückenspray dabei. Solltest deine Reiseapotheke im Ferienhaus kein Mückenschutzmittel beinhalten, suchst du einfach die nächste Apotheke auf. „Mygga“ ist das im Schweden am meisten gekaufte Produkt gegen Mücken und ist als Roll-On, Stick und Spray erhältlich. Wie du die leere Verpackung des Mückenschutzmittels richtig entsorgst, erfährst du hier. (LINK: https://staging.schwedenmakler.com/mülltrennung-in-schweden-so-wirds-gemacht)

5 weitere Tipps gegen Mücken in Schweden

  • Morgenstund‘ hat Gold im Mund. Da Mücken weder Wind noch Sonne mögen, solltest du das Tageslicht nutzen, denn da sind die ausschwärmenden Mücken noch gering. Wald- und Sumpfgebiete am besten nur in den wirklich frühen Morgenstunden aufsuchen. 
  • Mücken mögen keinen Rauch. Mach ein kleines Lagerfeuer oder zünde Räucherstäbchen an.
  • Alkoholrausch zieht Mücken an. Denn durch Alkohol stößt der Körper Kohlenmonoxid aus – und das lockt die kleinen summenden Tiere noch mehr an. 
  • Vampire und Mücken haben eine Sache gemein: Sie mögen kein Knoblauch. Würze dein Essen also großzügig. 
  • Einfach, aber effektiv: Moskitonetze anbringen und Fenster geschlossen halten!

Auch unsere Vierbeiner bleiben nicht von den Mücken verschont. Trotzdem fühlen sich Hunde in Schweden pudelwohl. Wie der Urlaub mit Hund in Schweden gelingt, erfährst du hier.

Mülltrennung in Schweden: So wird’s gemacht

In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens gilt Schweden als Vorreiter besonders bei einem Thema: Mülltrennung! Wer glaubt, dass die Deutschen Weltmeister im Recycling seien, wird bei den Schweden eines Besseren belehrt. Denn seit 2014 wandelt das Land 99 Prozent seines Abfalls in Energie um.

Die Schweden machen’s vor: Etwa die Hälfte ihres produzierten Abfalls wird verbrannt – das sind immerhin rund zwei Millionen Tonnen Müll. Der Rest wird vorschriftsmäßig recycelt. Damit dieses System auch funktioniert, heißt es für die Privathaushalte: Mülltrennung! Und in der Regel hält man sich auch daran – kein Wunder, denn das dafür entwickelte Waste-to- Energy-Konzept geht den Schweden in Fleisch und Blut über. Dafür sorgen zum Beispiel die Kommunen, die sogar Ratgeber – hergestellt aus recyceltem Papier – mit hilfreichen Tipps zur richtigen Mülltrennung, Abfallminimierung und Wiederverwendung herausbringen. Was steht in diesen Ratgebern? Wie trennst du den Müll für dein Ferienhaus in Schweden richtig? Die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst:

Wie entsorgst du Glas, Konserven, Papier- und Plastikmüll?

Foto: Paweł Czerwiński – Unsplash

In den Kommunen und Städten stehen Container zur Müllentsorgung bereit. Wo genau diese aufgestellt sind, findest du in der Regel auf der Website deiner Kommune heraus. In den Städten befinden sich die Müllsammelstellen oft im Hinterhof oder direkt vor den Wohnhäusern. Damit der Abfall im richtigen Container landet, sind diese in der Regel beschriftet. Diese Begriffe solltest du kennen:

  • Matavfall: Essensabfälle
  • Förpackningar: Verpackungen
  • Tidningar: Zeitungen
  • Restavfall: Restmüll
  • Glas: Glas


Essensabfälle werden getrennt gesammelt. Die Kommunen stellen dafür in der Regel Papierbeutel (kompostpåse) zur Verfügung, um Gerüche zu vermeiden. Diese gehören dann in die braune Tonne für kompostierbare Abfälle oder in einen Container mit der Aufschrift „Matavfall“. Scherben bringen Glück: Altglas entsorgst du in den Glascontainern an der Müllsammelstation. Weißglas, Braunglas und Grünglas sowie Deckel werden getrennt. In die Papiercontainer wirfst du Zeitungen, Magazine, Broschüren und Schreibpapier. Auch Plastikverpackungen und Restmüll werden getrennt und in den Sammelbehältern entsorgt. Pfand: zurück zum Supermarkt Wusstest du, dass Schweden das älteste Pfandsystem der Welt hat? Auch hier gilt: Pfandflaschen und -dosen bringst du zurück in die Geschäfte. Beispiel: Für Getränkedosen und PET-Flaschen bis zu 1 Liter beträgt der Pfand 1,00 schwedische Kronen.

Wohin mit elektronischen Geräten und Sperrmüll?

Elektronische Geräte werden zerlegt, sortiert und als Sondermüll entsorgt. Gleiches gilt für Abfälle aus dem Garten, sperrige Möbel und Baumaterialien. Bring diesen Müll am besten zu den dafür vorgesehenen Recyclinghöfen (återvinningscentraler). Auch darin sind die Schweden Weltmeister: Sie recyceln weltweit den meisten Elektroschrott pro Kopf.

Wie hoch sind die Müllgebühren?

Die Höhe der Müllgebühren für dein Ferienhaus in Schweden unterscheidet sich von Kommune zu Kommune. In der Regel wird der Müll in Schweden alle zwei Wochen abgeholt. Je nach Größe und Müllvolumen deiner Tonne fallen Müllgebühren ab 2.000 schwedische Kronen pro Jahr an. Wenn du dich für eine Sommerabholung entscheidest, sparst du bares Geld: Denn dann kommt die Müllabfuhr nicht das ganze Jahr vorbei, sondern nur vom 01.05. bis zum 30.09. Die Gebühren liegen dann bei etwa 1.000 schwedische Kronen im Jahr.

Mehr Informationen und Tipps zur richtigen Mülltrennung findest du unter https://www.sopor.nu

Wie funktioniert das schwedische Bildungssystem? 5 Fakten über Schulen in Schweden

Unterschiedlich lange Pausen, Noten ab der 6. Klasse, persönliche Lehrergespräche über die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler, Bewertungen von A-F und teilweise freie Gestaltung der Lehrpläne: Das und vieles mehr macht das schwedische Bildungssystem für viele Auswanderinnen und Auswanderer zur Bildung der Zukunft. Doch was steckt wirklich dahinter? So manches läuft ziemlich anders als in Deutschland. In diesem Artikel erfährst du 5 Fakten über die Schulen in Schweden.

1) Bildung in vier verschiedenen Stufen

Von Förskola über Förskoleklass bis zur Skola und dem Gymnasium: Das schwedische Bildungssystem ist in vier verschiedene Stufen unterteilt. Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren können ein optionales Vorschulprogramm (förskola) besuchen. Kinder ab 6 Jahren wird ein Platz im Kindergarten (förskoleklass) angeboten. Auf den Kindergarten folgt die Schulpflicht in der Skola, die wiederum in 3 Stufen unterteilt ist: Die Grundschule (lågstadiet) umfasst die ersten 3 Jahre der Schulpflicht, die Mittelschule (mellanstadiet) für die Klassen 4-6 und schließlich die Realschule (högstadiet) für die Klassen 7-9. Nach der Schulpflicht können die schwedischen Schülerinnen und Schüler für 3 Jahre das fakultative Gymnasium (gymnasium) besuchen.

Foto: Alexis Brown – Unsplash

2) Autonomie der Schulen dank Dezentralisierung 

Da sich die schwedischen Schulen kommunal organisieren, ist das schwedische Bildungssystem stark dezentralisiert. Die schwedische Schulbehörde (skolverket) legt zwar standardisierte Ziele und Vorgaben fest, die Schulen bestimmen jedoch weitestgehend selbst, wie ihr Lehrbetrieb – zum Beispiel die Gestaltung der Stundenpläne – auszusehen hat. Dazu gehört auch, dass die Schulen in der Regel eigenständig für die Ausstattung und Einstellung sowie die Bezahlung der Lehrkräfte zuständig sind. Aus diesem Grund verdienen Lehrerinnen und Lehrer je nach Kommune unterschiedlich, ebenso kann die Unterrichtsqualität von Kommune zu Kommune unterschiedlich sein. 

3) Bewertungssystem von A-F

Vor der 6. Klasse erhalten die Schülerinnen und Schüler einen individuellen Entwicklungsplan (Individuell Utvecklingsplan) und führen regelmäßige Gespräche mit den Lehrkräften über ihre persönlichen Leistungen. Ab dem 6. Schuljahr erfolgt die Bewertung auf einer Notenskala mit sechs Noten von A bis F, wobei die Noten A bis E als bestanden gelten. Mit der Note F haben die Schülerinnen und Schüler nicht bestanden. Im Jahr 2011 ersetzte es das alte Bewertungssystem mit vier Noten zwischen Mycket väl godkänd (MVG), Väl godkänd (VG), Godkänd (G) und Icke godkänd (IG). Das neue Bewertungssystem ist dem Europäischen System für Anrechnung und Akkumulation (ECTS), dem Standard-Bewertungssystem für die Hochschulbildung in Europa, sehr ähnlich.

4) Keine einheitlichen Pausenzeiten 

Auch bei den Pausen ist es den schwedischen Schulen freigestellt, diese dann durchzuführen, wenn es in den Lehrplan passt. Jede Klasse kann seine Pausenzeiten und dementsprechend auch seine Unterrichtszeiten flexibel gestalten – sofern die vom skoleverket vorgegeben Gesamtunterrichtsstunden der Fächer eingehalten werden. Der Unterrichtsbeginn am Morgen kann ebenso von Schule zu Schule unterschiedlich sein: Manche Schulen beginnen daher um 8 Uhr, andere wiederum erst um 8:30 Uhr. 

5) Bildungsqualität im internationalen Vergleich über dem Durchschnitt

Nachdem schwedische Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich schlechter abschnitten als in den Jahren zuvor, wurde die Qualität des schwedischen Bildungswesens stark diskutiert. Seitdem hat sich das Land bemüht, seine Leistungen zu verbessern. Die PISA-Bewertung für das Jahr 2019 ergab eine positive Entwicklung der schwedischen Bildungsqualität: Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren lagen zum Beispiel in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften über dem OECD-Durchschnitt. In den Schuljahren 3,6 und 9 werden jährlich nationale Fachtests abgehalten, um die Fortschritte der Schülerinnen und Schüler zu bewerten. 

Deutsche Schule in Schweden

Dein Kind soll in Schweden weiterhin eine deutsche Schule besuchen? Die Deutsche Schule Stockholm ist eine zweisprachige Begegnungsschule mit Schülerinnen und Schülern schwedischer, deutscher und anderer Nationalitäten. Der Unterricht erfolgt in deutscher und schwedischer Sprache. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten einen deutsch-schwedischen Schulabschluss.

Einzug der Lichterkönigin: Das schwedische Luciafest

Die Lucia-Festlichkeiten stellen eine der wichtigsten kulturellen Traditionen in Schweden dar. Auch in Dänemark, Norwegen und Finnlandschweden wird die heilige Lucia gefeiert. Doch wer ist eigentlich Lucia und was hat ein Safrangebäck mit dem Lichterfest am 13. Dezember zu tun? 

Ein weißes Gewand, eine rote Schärpe um die Taille und ein mit brennenden Kerzen geschmückter Kranz auf dem Kopf: Viele schwedische Mädchen träumen davon, einmal im Leben die Lucia sein zu dürfen. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit haben sie die Chance dazu, wenn ganz Schweden am 13. Dezember den Tag der Lichterkönigin feiert. Die Wahl einer Lucia wurde erstmals im Jahr 1927 populär, als die Tageszeitung Stockholms Dagblad einen landesweiten Wettbewerb ausrief und nach einer Lucia suchte. Die Auserwählte durfte in die Rolle der Heiligen schlüpfen und an einer Prozession in Stockholm teilnehmen. In der lokalen Tradition geht das Luciafest bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. 

Überraschenderweise kommt die Legende des Festtages nicht aus Schweden, sondern aus Italien. Die heilige Lucia lebte von 283 bis 304 im sizilianischen Syrakus und war eine der frühesten christlichen Märtyrerinnen. Die Tradition des Kerzenkranzes geht auf eine Geschichte zurück, in der Lucia während der Zeit der Christenverfolgung ihre Glaubensbrüder mit Vorräten versorgte. Um den Weg durch die Dunkelheit zu erhellen, befestigte sie Kerzen an einen Kranz und trug diesen auf dem Kopf. Als Lucia als Christin enttarnt wurde, richtete man sie am 13. Dezember mit einem Schwerthieb hin. 

In der dunkelsten Zeit des Jahres soll das Luciafest Licht in die Herzen und Häuser der Schweden bringen. In „Sankta Lucia“, ein traditionelles Lucialied, wird die Bedeutung von Dunkelheit und Licht für das Fest deutlich: Schwer liegt die Finsternis auf unseren Gassen/Lang hat das Sonnenlicht uns schon verlassen/Kerzenglanz strömt durchs Haus/Treibt das Dunkel aus:/Santa Lucia! Santa Lucia! Santa Lucia!

So wird Lucia heute gefeiert 

Obwohl es in vielen Gemeinden einen abendlichen Luciagottesdienst (luciagudstjänst) gibt, ist das Fest am 13. Dezember heutzutage weniger kirchlich geprägt. Die Feierlichkeiten beginnen am Morgen (luciamorgon) in den Familien: Die älteste Tochter darf die Lucia spielen und den Kerzenkranz, der heute aus Sicherheitsgründen mit elektrischen Kerzen versehen ist, aufsetzen. Die Auserwählte serviert Pepparkakor und Lussekatter – süße, safranhaltige Brötchen in Form von zusammengerollten Katzen mit rosinenförmigen Augen. Auch wenn es sich viele Schweden wünschen, ist der Luciatag kein gesetzlicher Feiertag. Die Festlichkeiten werden daher in den Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz fortgeführt. Begleitet wird die Lucia von tänor, Mädchen in ebenso weißen Gewändern und roten Schärpen. Im Luciachor singen sie gemeinsam traditionelle Lucialieder wie „Lusse Lelle“, „Staffansvisan“ und „Nu tändas tusen juleljus“, diealle Schweden von klein auf mitsingen können. 

Lussekatter selber backen

Lussekatter ist ein süßes Hefegebäck mit Safran – ein Gewürz, das den Teig gelb färbt und für einen besonderen Geschmack sorgt. Die kräftige gelbe Farbe soll die Sonne und das Licht symbolisieren. Am besten verzehrst du deine Lussekatter recht zügig, da sie schon nach wenigen Tagen trocken werden. Viele Schweden frieren das Safrangebäck gerne ein und servieren es erneut auf dem Julbord am Weihnachtsabend. 

Rezept für 30 Lussekatter:

Zutaten

  • 1 g Safran
  • 42 g frische Hefe oder ein Beutel Trockenhefe
  • 140 g Butter 
  • 150 g Zucker
  • 4 dl Milch 
  • 1/2 TL Salz
  • 750 g Mehl
  • 1 Ei
  • Rosinen 

Anleitung

  1. Die Butter schmelzen und mit Milch, Zucker und Safran mischen. Hefe dazu bröseln, Mehl und Salz hinzufügen und ca. 5 Minuten mit dem Knethaken der Küchenmaschine rühren lassen oder mit der Hand kneten. 
  2. Den Teig mit Mehl bestreuen und ca. 30 bis 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig ungefähr die doppelte Größe erreicht hat.
  3. Den Teig noch mal durchkneten und die Lussekatter formen.
  4. Die Lussekatter 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Anschließend mit einem gequirlten Ei bestreichen und mit Rosinen verzieren.
  5. Nun werden die Lussekatter für ca. 8 bis 10 Minuten bei 200° Ober-/Unterhitze gebacken. Danach auskühlen lassen.

Arbeiten in Schweden: Mit diesen Bewerbungstipps findest Du einen Job

Eine hohe Lebensqualität, soziale Absicherungen, lange Elternzeiten: Beim Gedanken an einen Job in Schweden kommen viele ins Schwärmen. Das solltest du bei deiner Bewerbung in Schweden beachten:

Die Bewerbungsunterlagen: Lichtbild, Zeugnisse, Datum und Unterschrift nein, Referenzen ja!

Der Aufbau eines schwedischen Anschreibens entspricht der deutschen Norm. Förmliche Anreden wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ kennt man in Schweden nicht – in der Regel reicht ein freundliches „Hej“, ohne den Ansprechpartner beim Namen zu nennen. Schwedische Personaler legen besonders viel Wert auf die Persönlichkeit und Individualität des Bewerbers. Beantworte in deinem Anschreiben die Frage, warum du dich für die Stelle bewirbst und bring deine Motivation für das Unternehmen und das Land Schweden zum Ausdruck. Den größten Eindruck machst du, wenn du auf Schwedisch schreibst, außer die Stellenanzeige ist auf Englisch erschienen. 

Der Lebenslauf sollte nicht länger als zwei Seiten sein und deine Arbeitserfahrung in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, also mit der aktuellsten Tätigkeit zuerst, auflisten. Anders als hierzulande muss der Lebenslauf nicht mit einem Lichtbild versehen sein – ein Bewerbungsfoto ist in Schweden nicht unbedingt erforderlich. Auch Datum und Unterschrift kannst du getrost weglassen. 

Foto: Austin Distel – Unsplash

Einer viel größeren Bedeutung wird hingegen Referenzen beigemessen. Es empfiehlt sich, am Ende des Lebenslaufes mindestens zwei Kontaktpersonen inklusive Position und Kontaktdaten zu nennen. Hierfür kommen sowohl ehemalige Arbeitgeber, Hochschuldozenten als auch der Leiter deiner Jugendgruppe in Frage. Wichtig: Es kann durchaus sein, dass diese von deinem möglichen Arbeitgeber angerufen werden. Bereite deine Kontaktpersonen also unbedingt darauf vor. Ein Pluspunkt sind bereits bestehende Arbeitskontakte aus Schweden. Kopien deiner Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse musst du deinen Bewerbungsunterlagen nicht beifügen. 

Bewerbe dich online für deinen neuen Job

Genau wie in Deutschland, sind in Schweden heutzutage fast ausschließlich elektronische Bewerbungen üblich. Ausgeschriebene Stellen findest du zum Beispiel auf der Internetseite des schwedischen Arbeitsamtes Arbetsformedlingen. Die meisten Schweden nutzen die Sozialen Medien zur Jobsuche und Pflege von Geschäftskontakten: Auf den Hochschulen werden sogar Kurse zur Optimierung der professionellen Profile auf LinkedIn angeboten. 

So meisterst Du dein Vorstellungsgespräch in Schweden

Vorstellungsgespräche in Schweden sind branchenabhängig mal mehr, mal weniger förmlich. Bei der Kleidung kannst du ruhig zu einem legeren Outfit greifen. Neben den hierzulande üblichen Fragen zur Gehaltsvorstellung und deiner Motivation für die Bewerbung, wirst du in Schweden vermutlich zu deinen Hobbies und deiner Familienplanung gefragt. Schwedische Vorstellungsgespräche können gut anderthalb Stunden dauern – dafür geht es im Vergleich zu Deutschland hier jedoch in der Regel etwas lockerer zu. Manche Arbeitgeber laden ihre Bewerber zu einem zweiten Gespräch ein. Dann kannst du dir schon fast sicher sein, eine Zusage zu bekommen. Der Arbeitsvertrag wird, wie sollte es auch anders sein, bei einer gemütlichen fika unterschrieben.